Mai 2016 // Neue Etiketten und ein neuer Festwein
Die WG Ihringen präsentiert sich bei den Weintagen mit modern gestalteten Flaschen und einem Weißwein-Cuvée aus Müller-Thurgau und Muskateller.
Die Kaiserstühler Winzergenossenschaft Ihringen präsentiert bei den Ihringer Weintagen nicht nur den neuen Jahrgang, sondern auch eine andere Gestaltung der Flaschen. Seit März läuft die Umstellung auf die neuen Etiketten. Den Kunden wurde bereits ein Probierpaket angeboten, die Branche selbst – so Geschäftsführer Volker Paschke – habe sehr positiv auf die modernere Ausrichtung reagiert.
Im vergangenen Jahr wurden bereits das Logo der Genossenschaft in Kooperation mit einer auf Wein spezialisierten Agentur modifiziert sowie Sortimentslisten und die Website mit dem Online-Shop komplett neu gestaltet. "Jetzt sind wir mit der Ausstattung konsequent den nächsten Schritt gegangen", erklären Paschke und der Verkaufsleiter der WG, Roland Jakob. Es gehe um eine höhere Attraktivität, eine deutlichere Linienbildung und eine Stärkung der Ihringer Dachmarke.
Aber was macht die neue Ausstattung aus? Am auffallendsten sind die Etiketten, die nur noch die wesentlichsten Informationen tragen, aber ganz deutlich die Besonderheiten und Eigenständigkeit der Ihringer Weine unterscheiden. Diese Strategie wiederholt sich auch beim Sortiment, das auf drei Kernlinien gestrafft wurde. Es gibt künftig Ihringer Qualitäts- und Lagenwein, die Ihringer Premiumlinie und als Top-Segment "Uringa 962". "Jede dieser Linien steht für ein klares Profil und soll Orientierung bieten", erklärt Paschke.
Werbung
Qualität, Hochwertigkeit und Besonderheiten der Ihringer Weine erhofft man sich künftig besser rüberbringen zu können. Bei der Basislinie "Ihringer Qualitäts- und Lagenweine" wird das Logo im oberen Teil des Etiketts von einem Gesteinsmotiv getragen, das den Bezug zu den Vulkanfelsen des Kaiserstuhls herstellen soll. Darunter findet sich eine Wellenlinie, die auf die markante Terrassenlandschaft des Kaiserstuhls hinweist. Auf hellem Grund finden sich dann der Jahrgang, die Sorte, der Hinweis auf die Qualitätsstufe und die Ausbauart. Ein das Etikett abschließender Rand trägt die Aufschrift Kaiserstuhl-Baden.
Die bereits erfolgreich eingeführte Premiumlinie lehnt sich optisch daran an, setzt aber auch auf Wiedererkennbarkeit. Sie umfasst künftig auch die edelsüßen Weine und einen Premium-Pinot-Sekt. Der "Uringa 962" soll so bleiben, wie er ist, allerdings ergänzend das Logo auf dem Etikett tragen.
Auch die Kapsel ist neu und hat die Markenfarben der WG: Umbra auf allen Weiß- und Kupfer auf den Rot- und Roséweinen. Alle Burgundersorten werden künftig auch in Burgunder- und nicht mehr wie vorher in Bordeauxflaschen präsentiert. "Wir wollten keine Revolution, sondern eine Evolution", erklärt Paschke, der auch auf die lange Tradition der Ihringer Genossenschaft hinweist. "Uns gibt es seit 1924, das muss man berücksichtigen", erklärt er weiter. Ein Image komplett auszuwechseln, hält er in diesem Fall für schwierig. Die Kunden müssten sich auch wiederfinden. Die neue Ausstattung soll jedoch immer wieder auf den Prüfstand und bei Bedarf weiterentwickelt werden.
Neu in Ihringen ist auch ein Wein. Sein Name lautet "Uringa 962-Silvaner Exzellenz". Eine einzige, liebevoll gepflegte Parzelle, sehr geringe Erträge und natürlich ausschließlich Handlese sind Paschke zufolge die Grundlagen für diesen edlen Tropfen. Im Keller sorgen eine spontane Gärung und die Reifung im gebrauchten kleinen Holzfass für den Charakter. Zum ersten Mal kam er inzwischen als 2014er Jahrgang auf den Markt. Der Geschäftsführer bezeichnet ihn als "kein Mainstreamwein", aber unglaublich spannend. Markant sei er, ohne Restzucker und ganz trocken. Er weist auch darauf hin, dass die Rebsorte Silvaner in Ihringen eine sehr lange Tradition hat. Im Zuge der Flurneuordnungen geriet sie jedoch ein wenig in Vergessenheit.
Zum Weinfest – das 40. seit seiner Gründung – gibt es indessen nicht nur neue Etiketten, sondern auch einen neuen Festwein. Ein Weißwein-Cuvée aus Müller-Thurgau und Muskateller wurde abgefüllt. Die 3500 Flaschen sollen bei den Weintagen geöffnet oder verkauft werden. Vor allem jüngere Leute würden gerne den Festwein trinken, sagen Paschke und Jakob, er stehe für unkomplizierten Trinkgenuss. Der Festwein werde mit am häufigsten bestellt, aber auch Scheurebe und Muskateller seien Renner bei den Weintagen. Zudem der Secco Rosé.
Auf dem Etikett des Festweins zu sehen ist längst nicht mehr wie früher eine Besonderheit aus Flora und Fauna aus dem Kaiserstuhl. Seit nämlich im Jahr 2013 Stielgläser mit der Aufschrift "Ihringer Weintage" den früher üblichen Zehntelebecher abgelöst haben, ist man zu dieser Form auch auf dem Etikett übergegangen, um eine gewisse Vereinfachung zu bekommen. Heuer ist es allerdings pink und mit dem Hinweis auf das 40. Weinfest versehen.
Grundsätzlich werden die Tropfen der WG nicht nur auf dem Festgelände selbst ausgeschenkt, sondern auch bei der Winzergenossenschaft. Die nämlich hat auch am Samstag und Sonntag ihre Türen geöffnet, um Information rund um den Wein und die Genossenschaft geben zu können. Am Samstag finden denn auch drei Kellerführungen statt.